Digitale Logistik –
jetzt richtig investieren
Der Wettlauf ist entbrannt: Logistikunternehmen, die eine Spitzenposition auf dem Markt haben wollen, brauchen fortschrittliche digitale Lösungen. Basistechnologie reicht nicht mehr aus. Umso wichtiger ist es, jetzt gezielt zu investieren. Die Implementierung ist allerdings komplex, erfordert eine digitale Vision und die Umstellung des Geschäftsmodells.
Die Logistikbranche steht unter erheblichen Transformationsdruck. Hohe Kosten, Arbeitskräftemangel und unsichere Lieferketten machen ihr zu schaffen. Die Konkurrenz um kurze Lieferzeiten und zufriedene Kunden wächst. Mehr Flexibilität, Vorhersagbarkeit, Kontrolle, Effizienz und Resilienz tun dringend not. Wie Unternehmen zur Lösung zunehmend zu Technologie greifen, zeigt eine internationale Umfrage von McKinsey unter 250 Verladern und Dienstleistern aus dem Transport- und Lagerbereich.
Danach haben die meisten Unternehmen ihre Investitionen in die Digitalisierung seit 2020 aufrechterhalten oder gesteigert – trotz der schwierigen Marktbedingungen. In den nächsten drei Jahren wollen sie das so beibehalten. Der Technologie-Wettlauf ist damit in vollem Gange. Wer das Thema bisher schleifen ließ, muss schleunigst aufholen. Vor allem um Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen.
Transformative Kraft hochentwickelter Lösungen
Die digitalen Fähigkeiten auszuweiten, kann erheblichen Wert schaffen. Bei den betrieblichen Abläufen erzielen führende Player kurzfristig Leistungsverbesserungen von 10 bis 20 Prozent, innerhalb von zwei bis vier Jahren 20 bis 40 Prozent. Die Integration von Resilienz in die Entscheidungsfindung mithilfe von digitalen Tools lässt die EBITDA-Risiken um bis zu 60 Prozent sinken und die Unternehmensbewertung um bis zu 20 Prozent steigen. In enger Zusammenarbeit können Transport- und Lagerunternehmen zudem oft innerhalb von zwei Jahren einen Umsatzanstieg von 5 bis 10 Prozent realisieren.
Um solche Effekte zu erreichen, kommt es auf die Implementierung höher entwickelter digitaler Technologien an. Lagerverwaltungs- und Transportmanagementsysteme sind nur die Basis – sie gehören mittlerweile zum Standard in den Unternehmen. Die Mehrheit der Unternehmen nutzt auch weiter fortgeschrittene IT-Anwendungen, die Echtzeit-Transparenz, Routenoptimierung und Telematik unterstützen. Entscheidend für den nächsten Produktivitätsschub könnten dagegen Spitzenlösungen wie Robotik, digitalen Netzwerkzwillingen und Echtzeit-Insights werden.
Welche Lösung lohnt sich?
Für die Unternehmen gilt es, die richtigen Anwendungsfälle auszuwählen, um die Wertschöpfung am besten sicherzustellen. Sie müssen sich in einer immer komplexer werdenden IT-Landschaft orientieren und erkennen, welche Fähigkeiten und Technologien künftig den Unterschied machen.
Der Studie zufolge beginnen sich zum Beispiel im Transportbereich fahrerlose Transportfahrzeuge (AGVs) für den innerbetrieblichen Transport, verbesserte Fahrlösungen und digitales Yard-Management zu etablieren. Bereits weit verbreitet sind digitale Frachtbeschaffung sowie Asset Tracking und Data Mining. Lieferdrohnen und Wasserstofffahrzeuge stecken noch in den Kinderschuhen.
Im Lagerbereich werden etwa Echtzeit-Leistungsmanagement für Distributionszentren und AGV-basierte Ware-zur-Person-Lösungen vielfach genutzt oder sind auf dem besten Weg dorthin. Digitale Lagerzwillinge, dynamisches Arbeitsmanagement sowie Gesten- und Bewegungsverfolgung haben sich in der Pilotierung bewährt, vollautomatisierte Artikelkommissionierung, vernetzte digitale Zwillinge und intelligente Regale ihre Machbarkeit gezeigt.
Neu im Kommen sind auch digitale Kommandozentralen mit Mikro-Apps, mit denen sich das gesamte Logistiksystem zentral überwachen lässt – von der Planung über die Lagerung bis hin zum Transport.
Komplexität bewältigen, Vorsprung sichern
Die Unternehmen sind aber nicht nur gefordert, die für sie passenden, zukunftsweisenden Technologien zu identifizieren, sondern auch die vielfältigen Lösungen nahtlos und effektiv zu integrieren. Nur so werden sich Leistung und Return on Investment optimieren lassen angesichts einer zunehmend komplexeren IT-Landschaft. Bereits ein gutes Drittel der Logistikdienstleister setzt auf acht oder neun unterschiedliche Transportlösungen sowie auf fünf oder mehr Anwendungen im Lager.
Als größte Herausforderung bei der Einführung und Einbettung werden die Kosten gesehen. Change Management und Schulungen erweisen sich ebenfalls als besonders schwierig. Hinzu kommt, dass Unternehmen ihre Betriebsmodelle durch einen vielschichtigen Ansatz transformieren müssen. So ist etwa eine digitale Vision mit ihren Auswirkungen auf die Geschäftsstrategie zu erarbeiten. Alle Geschäftsbereiche sind in den Blick zu nehmen. Neue Arbeitsweisen müssen definiert und Mitarbeitende zur Umstellung befähigt werden. Unabdingbar sind auch eine konsequente Steuerung, Prüfung und Optimierung.
„Die digitale Transformation bindet zunächst umfangreiche Ressourcen und verursacht Verunsicherung und Unruhe“, so Rico Back, Managing Partner SKR. „Doch auch wir bei SKR sehen: Wem es gelingt, seine Arbeitsweise durch den Aufbau neuer bahnbrechender Fähigkeiten auf ein neues Level zu heben, gewinnt einen signifikanten Wettbewerbsvorteil und sichert seine Handlungsfähigkeit nachhaltig.“
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